Stiche eines Totengräbers

Sprechakt von Mario Schlembach

Um meine Studien zu finanzieren begrub ich Leichen. Stand schweigend daneben, bei jedem Stich und hörte zu, mit jedem Stich. ...

Was Sie hier hören werden sind Stimmen aus dem Grab, Stiche eines Totengräbers, der sich in die Sprache hineingräbt, durch die Oberfläche und Absurdität des Alltags. Was Sie hier hören werden sind Sprechakte, Aufschreie und das kochende Blut einer absurden Existenz. Was Sie hier hören werden sind Worte, die solange hinabgraben bis sie einen Menschen begraben werden und dieses fiktive Gebäude aus Wille und Vorstellung über ihn einstürzt.

Man muss sich Sisyphos als einen Totengräber vorstellen.

Der Veranstaltungsort

Das klassizistisch überformte Wohnhaus von 1594 betritt man durch eine für die Zeit typische Haustür mit Oberlicht. Innen verfügt das „Spielzeughaus“ über viele Winkel, bemalte Deckenbretter, sichtbare Deckenbalken im Dachgeschoß sowie Blockzargenfenstern aus der Barockzeit und diverse steile Treppen. Gut, dass die Lesung im Flur / Treppenhaus im Erdgeschoß stattfindet!

Im Haus Große Kiesau 9 bei Anna Maria Ercegovceric, Miler Grazyna und Daniela Daub im Erdgeschoss24 Plätze

Sponsoren der Großen Kiesau Literaturnacht