Raubvogel

„Raubvogel“ von Benjamin Tienti

Benjamin Tientis erster Roman spiegelt wieder, dass er nicht nur hervorragend beobachtet, sondern auch die Unterschiedlichkeiten der Interpretation dessen, was beobachtet wird, gut im Blick hat. Sein Roman erzählt eine Familiengeschichte aus dem Blickwinkel eines Kindes. Es beobachtet und zieht Schlüsse aus dem Beobachteten, die weniger kategorisieren als es der erwachsen Blick tut und deshalb eigentümlich eindringlich sind. Die Erzählperson, der 7-jährige Junge, dessen Eltern mit den eigenen Problemen am Rande der Überforderung und darüber hinaus zu kämpfen haben, haben keinen Platz für die Gefühle des Kindes und seines vierjährigen Bruders. Kinder sind die verlässlichsten Partner dieses Lebensalltags, in dem nicht geklärt ist, ob angesichts der übermächtigen Konflikte eigene Gefühle überhaupt erlaubt sind.Mit freundlicher Genehmigung des Luftschacht Verlages, Wien.

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